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Azure-Kosten mit Einsicht und Verantwortlichkeit optimieren

Azure-Cloud-Umgebungen sollen grundsätzlich dazu beitragen, dass Unternehmen „intelligenter“ und effizienter operieren können. Was vielen dabei jedoch entgeht: Sind solche Architekturen falsch dimensioniert oder werden Designs implementiert, die sich später als nutzlos erweisen, können schnell Kostenfallen entstehen, deren Ursachen sich jedoch optimieren lassen.

Haben Sie eine Vorstellung davon, ob Ihre Azure-Umgebung für Ihre Zwecke in der kostengünstigsten Konfiguration aufgesetzt ist? Lautet Ihre Antwort jetzt „Nein“, ist es vielleicht einmal an der Zeit, sich das genauer anzuschauen. Natürlich kann die Azure-Cloud Ihre Kosten und den erforderlichen Zusatzaufwand im Asset-Management reduzieren, sie birgt jedoch auch ein Potenzial für viel Verschwendung und Ineffizienz. Da Ihnen praktisch unbegrenzte Rechenleistungen zur Verfügung stehen, sollte Ihr Unternehmen stets auch auf Kosten achten, die keinerlei Geschäftsnutzen haben.

Leider sind die wenigsten Organisationen darauf vorbereitet, vom Einsparpotenzial mit Azure tatsächlich zu profitieren. Sie tendieren dazu, mehr als erforderlich auszugeben, das berichten zumindest die Analysten von Gartner in einem Artikel zum Thema Kostenmanagement und -optimierung in der Public Cloud. Das liegt daran, dass Cloud-Services ein fundamental anderes Nachdenken über Ressourcenkosten und -verbrauch erforderlich machen. Außerdem braucht es eine enge Zusammenarbeit zwischen den Disziplinen Governance, Architektur, Betrieb, Finanzen und Entwicklung.

Ein gut aufgesetztes Microsoft-Framework

Grundsätzlich entscheidend ist, eine Kostenmanagement-Strategie zu entwickeln, die Projekte und Pläne zur Nutzung von Cloud-Services vorsieht. Beim Design von Cloud-Lösungen haben die Architekten die Kosten nicht immer im Blick, was zu ungünstigen Designentscheidungen führen kann oder dazu, dass sich Änderungen an Anwendungsfunktionen im Design mit der Zeit als unerwartet teuer erweisen.

Das Microsoft Azure Well-Architected Framework wird von fünf miteinander verbundenen und aufeinander abgestimmten Säulen getragen – eine davon ist die „Kostenoptimierung“. Sämtliche Bemühungen zur Kostenoptimierung sollten auf den im Microsoft-Framework definierten Grundsätzen beruhen, denn diese tragen zur Erstellung und Aufrechterhaltung einer kostengünstigen Architektur bei und unterstützen Sie so bei der Erreichung Ihrer Geschäftsziele. Der Punkt ist, dass Sie die Architektur so schon mit Blick auf die Kosten entwerfen – denn eine anfänglich falsche Designentscheidung kann sich zu einem späteren Zeitpunkt in Ihrer monatlichen Rechnung als sehr kostspielig niederschlagen und dann nur noch schwer zurückverfolgen lassen.

Aufwände für Cloud-Computing

Wenn Sie die Höhe Ihrer Ausgaben nicht kennen und nicht wissen, wofür diese anfallen, kann es schnell passieren, dass Sie viel mehr als nötig zahlen. Im einfachen Fall lassen sich Kosten für Cloud-Computing in drei Töpfe stecken:

  • Rechenleistung – die Menge an CPU-Ressourcen und Speicherleistung, die von unterschiedlichen Maschinentypen, persistenten Festplatten und sonstigen für virtuelle Maschinen (Virtual Machines, VMs) eingesetzten Ressourcen pro Sekunde genutzt werden. Die Abrechnung erfolgt nach Anzahl und Art der genutzten Instanzen sowie nach Nutzungsdauer.
  • Netzwerke – das Datenvolumen, das im Cloud-Service ein- und ausfließt. Für virtualisierte Netzwerkdienste wie statische IPs, Load Balancer und VPN-Gateways können gesonderte Kosten anfallen. Falls Sie keine derartigen Services einsetzen, verursacht die Hauptkosten das VNET-Peering, mit dem Sie Ihre virtuellen Netzwerke verknüpfen.
  • Speicher – die gespeicherte Datenmenge. Bei elastischen Speicherdiensten zahlen Sie für die tatsächliche Nutzung. Bei gemanagten Speicherdiensten, beispielsweise Festplatten, die an Compute-Instanzen angeschlossen sind, zahlen Sie unabhängig von der Menge für das gesamte Speichervolumen.

Verbrauchsabhängige Preismodelle

Azure bietet unterschiedliche Preismodelle an, damit Sie auch Leistungen erhalten, die optimal zu Ihrem Bedarf passen. Am gebräuchlichsten ist die „Pay as you go“-Option, die verbrauchsbasierte Abrechnung, bei der sich die Gebühren für Services und Produkte nach der Menge der genutzten Ressourcen oder Services richten. Diese Services oder Ressourcen setzen sich aus Transaktionen, CPU-Zeit oder aus der Laufzeit von Anwendungen zusammen.

Dieses Modell kann kostengünstig sein, weil für die gebuchten Ressourcen keine Kosten anfallen, wenn diese gar nicht genutzt werden. Da nichts reserviert wird, bewegen sich die Kosten für die Ressourcenausführung parallel zu Ihrem Bedarf – dies sollten Sie jedoch äußerst wachsam beobachten.

Andere Preisoptionen

Reservierte Instanzen

Reservierte Instanzen (Reserved Instances, RI) bieten die Möglichkeit, eine bestimmte Anzahl und Größe von VMs für einen Zeitraum von einem oder drei Jahren fest zu buchen. Sie zahlen die gebuchte Kapazität entweder komplett bei Vertragsabschluss oder monatlich, wenn Sie flexibler im Cashflow sein möchten.

Als Gegenleistung zur festen Buchung wird Ihnen eine feste Rate für die Compute- oder VM-Nutzung berechnet (je länger der Reservierungszeitraum, desto günstiger der Preis). Mit RIs können Sie gegenüber einer nutzungsbasierten Abrechnung potenziell erhebliche Kosten einsparen. Allerdings benötigen Sie eine klare Vorstellung von Ihrem historischen und vom prognostizierten Bedarf, damit dieses Modell auch passt. RIs bieten sich am ehesten an, wenn Sie über ein festes Budget verfügen und Ihre Anwendung einen regelmäßigen und stabilen Ressourcenbedarf aufweist, da Sie beispielsweise immer die gleiche Anzahl von VMs nutzen.

Spot-Preise

Bei einem Spot-Preismodell geben Sie auf dem Azure Marketplace ein Gebot für verfügbare Azure-Kapazitäten ab und erhalten so besonders kostengünstig Zugriff auf Instanzen. Der Haken dabei ist, dass die Prozessverarbeitung jederzeit mit minimaler oder auch ganz ohne Vorwarnung unterbrochen werden kann. VMs dieser Art eignen sich daher eher für geringe Workloads. Ideal verteilt passen Spot-Instanzen zu verteilten, fehlertoleranten Anwendungen oder zustandslosen Anwendungen, die nicht zeitkritisch sind. Ein Paradebeispiel dafür ist Azure Databricks.

Hybride Vorteile

Sollten Sie Lizenzen für lokale Windows-Server und SQL-Server mit aktiver Software Assurance oder Abos haben, können Sie diese Lizenzen in Azure zu Linux-Preisen wiederverwenden. Diese Option nennt sich „Bring Your Own Licence“ (BYOL). Gemäß Microsoft können Sie bis zu 85 Prozent gegenüber Pay-as-you-go-Standardraten einsparen. Allerdings hängen die tatsächlichen Einsparungen von mehreren Faktoren ab, wie auch bei den anderen Preisoptionen. Damit BYOL überhaupt möglich ist, benötigen Sie die richtigen Lizenzen, und die Höhe der Einsparungen hängt von Ihrer Nutzung, der vorhandenen Infrastruktur und Ihrem Standort ab.

Häufige Kostenverursacher und ihre Behebung

Hitachi Solutions hat bereits zahlreiche Kunden erfolgreich bei der Evaluierung, Bewertung und Optimierung ihrer Umgebungen unterstützt. Wir sehen bei diesen Einsätzen eine Vielzahl von Problemen, oft wiederkehrende, die unnötig Kosten verursachen können.

Für ungenutzte Ressourcen zahlen

Mit Ressourcen-Workloads, die nur periodisch genutzt werden, dennoch durchgängig laufen, werfen Sie Geld aus dem Fenster. Bei Nichtgebrauch könnten diese Ressourcen auch ausgesetzt werden, um in dieser Zeit Rechenkosten zu sparen.

Enorme Kostenverursacher können auch Ressourcen für nicht mehr verwendete Demos oder Sandboxes sein. Ein weiteres Beispiel sind Entwicklungsumgebungen, die rund um die Uhr laufen, obwohl die tatsächliche Entwicklung meist nur zu Geschäftszeiten stattfindet.

Die Effekte und damit auch die Einsparungen, die Sie durch die Beseitigung ungenutzter Infrastruktur erzielen, sind häufig relativ hoch und sofort spürbar.

Überdimensionierte Ressourcen

Neben ungenutzten Ressourcen stellen nach einem weiteren Gartner-Artikel zum richtigen Umgang mit Cloud-Kosten überdimensionierte Servicezuweisungen die größten Verursacher von Verschwendung bei Public Clouds dar. Hier ist „Right-Sizing“, also die richtige Dimensionierung, gefragt.

Right-Sizing bezeichnet einen Vorgang, bei dem die Ressourcengröße optimal auf den Ressourcenbedarf Ihrer jeweiligen Anforderungen abgestimmt wird. Es geht darum, die Ausnutzung vorhandener Compute-Ressourcen maximal zu erhöhen zu geringstmöglichen Kosten. Leider stellen viele Entwickler, die noch unerfahren mit Azure sind, oft wesentlich größere Ressourcen als erforderlich bereit. Dies führt zu unnötigen Ausgaben und ist nicht wirklich kosteneffizient.

Am Beispiel von VMs kann die Überprüfung von Metriken wie Festplatte, Speicher und CPU den besten Weg aufzeigen, wie Sie die erforderliche Ressourcengröße bestimmen. Wird beispielsweise eine VM über mehr als zehn Prozent im Leerlauf ausgeführt, kann sich eine Größenverkleinerung sofort auf die Kosten auswirken. Denn die Kosten für VMs werden innerhalb einer Instanzenfamilie berechnet – jede nächstgrößere Einheit verdoppelt Ihre Kosten. Umgekehrt führt die Verkleinerung um nur eine Instanzgröße zur Halbierung Ihrer Kosten.

Schlechtes Tagging

Auch unzureichend getaggte Ressourcen können Sie bares Geld kosten. Ressourcen-Tags sind ein Weg, um Cloud-Ressourcen zusätzliche Metadaten mit Informationen hinzuzufügen, die nicht im Ressourcennamen enthalten sind. Einmal korrekt eingepflegt, lassen sich die Ressourcen anhand dieser deskriptiven Metadaten-Tags sehr leicht steuern und managen und gleichzeitig auch die damit verbundenen Kosten wesentlich präziser nachverfolgen.

So können Sie Ressourcentags dazu verwenden, um Ressourcen für ein bestimmtes Projekt zu verwalten – selbst, wenn sich diese Ressourcen auf mehrere Ressourcengruppen oder Abos verteilen. Genauso könnten Sie Tags zur Identifizierung eines bestimmten Projekts hinzufügen und nach Projektabschluss dazu nutzen, alle zugehörigen Ressourcen schnell wieder zu löschen, sobald sie nicht mehr gebraucht werden. Angenommen, Sie haben ein Projekt mit hundert Datenbanken, dann könnte das Setzen eines Tags, mit dem sich die Kosten dieser Datenbanken nachverfolgen lassen, Ihnen mit Sicherheit Einsparpotenziale aufzeigen, die Ihnen sonst verborgen blieben.

Ressourcen-Tags können auch hilfreich sein, wenn Sie unterschiedliche Workloads in separaten Umgebungen ausführen (Tests, Entwicklung, Qualitätssicherung und Produktion). Solche Ressourcen lassen sich auch nach Geschäftsbereichen taggen, um Budgets mit dem Geschäftsbedarf zu verknüpfen und besser planen zu können. Die Tags könnten in Abrechnungen ausgewiesen werden und so Transparenz ermöglichen, um Kosten zuweisen zu können.

Unsere Azure-Analysten können auch Sie dabei unterstützen, Ihre Umgebung sowie die eingesetzten Designs und Lösungen zu evaluieren und zu bewerten. Das trägt dazu bei, Kostenverursacher unterschiedlichster Art schnell zu identifizieren und abzustellen.

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